Wir begrüßen den geleisteten Einsatz von Rot-Rot, den Berliner Kulturhaushalt trotz Schuldenbremse zu stärken. Insbesondere gilt dies für die Erkenntnis, dass die in Kulturbetrieben arbeitenden Menschen ihr Anrecht auf ein existenzsicherndes Einkommen nicht allein durch ihre Entscheidung verwirkt haben, sich für die Kultur dieser Stadt einzusetzen (s. Tariferhöhung und Mindestlohn*).
Insofern hegen wir vollstes Vertrauen, dass sowohl die aktuelle Regierung als auch die folgende in den definitiven Haushaltsberatungen 2012/2013 für eine Etaterhöhung der Freien Darstellenden Kunst in der benötigten Höhe von 6 Mio. € kämpfen wird, um endlich eine Honoraruntergrenze für projektgeförderte Künstler einführen zu können. Momentan produzieren öffentlich geförderte freischaffende Künstler/innen häufig für 2-3 € pro Stunde und sind somit weit entfernt von den Mindestlohnsätzen der Institutionen des Landes Berlin.
Rot-Rot hat mit der Zielrichtung, Kunst und Kultur in Berlin zu stärken, das richtige Signal gesetzt und scheint mit dem Zugeständnis an die Projektförderung auch die hohe Bedeutung, die freischaffende Künstler/innen für die Stadt haben, erkannt zu haben. Nun braucht es neben der symbolischen Geste von 500.000 € lediglich noch die reale Anerkennung in Höhe von 6 Mio. € für jenen Teil künstlerischer Akteure, die diese Stadt vibrieren lassen.
* Hiermit ist der Mindestlohn für den Wachschutz gemeint. (Anmerkung der Herausgeberin)
Pressemitteilung der AG Haushalt Darstellende Kunst
(Netzwerk TanzRaumBerlin, Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V., Landesverband Freie Theaterschaffende Berlin e.V., Tanzbüro Berlin) vom 20.07.2011
Pressemitteilung der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten
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