Beim Zeitungskongress 2011 des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Leistungsschutzrecht und zu Bloggern geäußert – leider muss man annehmen, dass ihre Aussagen entweder einer umfassenden Unkenntnis oder einer sturen Arroganz entspringen.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!
Laut Financial Times Deutschland werden Sie, Frau Merkel, so zitiert: “Qualität lässt sich durch Blogger nicht ersetzen.”
Diese Aussage zeigt aber auch, dass Sie, Frau Merkel, in der Sache wenig bis keine Ahnung haben und nicht wissen, was Sie vor sich hinreden.
Durch das Internet haben die Menschen (nicht nur) in Deutschland die Möglichkeit, sich ohne einen “Filter” auszustauschen, sich selbst und andere Menschen zu informieren.
Das Internet ermöglicht eine Meinungsfreiheit ganz im Sinne des Artikel 5 Grundgesetz von bislang ungeahnter Qualität und Quantität.
Diese Freiheit führt dazu, dass Menschen nicht mehr von Zeitungen abhängig sind. Beispielsweise zum Projekt Stuttgart21 und dem Protest, der sicherlich nicht in dieser Form verlaufen wäre, wenn es das Internet nicht gegeben hätte.
Die ortsansässigen Zeitungen haben die Menschen einseitig und noch schlimmer: gar nicht informiert. Damit sind die Zeitungen mitverantwortlich für diese fatale Situation und einen Streit in Baden-Württemberg, der wichtige Ressourcen auffrisst, die besser investiert sein könnten.
Ist es das, was Sie unter “Qualität” verstehen, Frau Merkel? Gefilterte, interessengeleitete Informationen?
Ist das Ihre Haltung zum Grundgesetz und zur Meinungsfreiheit, Frau Merkel?
Steht es Ihnen gut an, hunderttausende Ihrer bloggenden Mitbürgerinnen und Mitbürger die Qualität ihrer Meinungsbeiträge und Informationen abzusprechen, nur um einem Interessenverband von Zeitungen, die sich über Jahre dumm und dämlich verdienen konnten, einen Gefallen zu tun?
Wer weiterlesen möchte, hier gehts zum ganzen Text von Hardy Prothmann auf http://pushthebutton.de