In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass das Institut für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig durch die Streichung von drei Professuren nachhaltig geschwächt und letztlich geschlossen werden soll. Damit verschwindet nach der Abwicklung des Instituts für Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation an der Berliner Humboldt-Universität das letzte Institut dieser Art in den neuen Bundesländern. Das ist ein Armutszeugnis für die Universität Leipzig sowie den Freistaat Sachsen und ein großer Verlust für die deutsche Bildungs- und Kulturlandschaft.
Wir wissen nicht, welche Gründe die Universitätsleitung zu diesem Schritt bewogen haben mögen. Inhaltliche können es jedenfalls nicht gewesen sein. In einer Zeit, in der unser Handeln und unsere sozialen Beziehungen immer stärker von Inszenierungen bestimmt sind und die Wirklichkeiten, die wir wahrnehmen, sich als inszenierte Wirklichkeiten herausstellen, bedarf es der historischen Perspektive und des analytischen Instrumentariums der Theaterwissenschaft mehr denn je.
Mitarbeiter und Studierende des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig haben eine Petition gegen die angedrohte Schließung ins Leben gerufen, der man sich unter folgendem link anschließen kann: http://www.change.org/de/Petitionen/tw-in-le-muss-bleiben
Wir fordern die Verantwortlichen der Universität Leipzig sowie das zuständige Ministerium in Dresden dazu auf, den Beschluss zur Schließung des Instituts umgehend zu revidieren. Das Institut für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig darf nicht verstümmelt und damit dem Verfall preisgegeben werden.