Regina Liedtke
Blog-Artikel: Über die Indienstnahme von Künstlern in unserer Gesellschaft
Ex und flopp
Wie es scheint, gibt es kaum einen Berufsstand, der so verkannt wird wie der des Künstlers / der Künstlerin. Künstler werden hochstilisiert zum Genie, zum Highlight von kulturellem Genuss, zu „dem Anderen“, was man selbst entbehrt. Und sie werden genauso auch wieder fallen gelassen. Man bedient sich ihrer nach Belieben, ob mit oder ohne Professorentitel, ob von Seiten des Staates oder in persönlichen Begegnungen. Da denkt sich der Zahnarzt oder der Kiezpolitiker, es wäre doch nett, sich die eigenen Räume mit Bildern schmücken zu lassen und fühlt sich dann noch als großer Gönner. Da werden mal eben ein paar Musiker gebucht, die ein Event „musikalisch begleiten“ sollen und genauso „mal eben“ wird ihnen wieder abgesagt, weil´s grad doch nicht passt. Man nimmt sie in Dienst zum Zwecke des eigenen Prestiges. Hier mal eine Gedenktafel einweihen, da mal eine Eröffnungsrede halten, das macht sich immer gut. Doch was an Arbeit für den Künstler / die Künstlerin daran hängt, auf welchen Kosten er bzw. sie hängenbleibt und was es alles braucht, damit eine Kooperation gut gelingen kann, ist allseits kaum bekannt und ist für die andere Seite auch nicht von Interesse.
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